Beschreibung

Leuchtend bunte Farbflächen an den Glasfenstern erzeugen im Innenraum der Kirche Jesus Guter Hirt vielfältige Farbspiele. 1981 schuf der Bildhauer Siegfried Assmann die Glasfenster für die Mitte der 1950er Jahre erbaute Kirche. Die fließenden Formen zeigen eine poetische Bilderwelt, für die der Psalm 23 Pate stand. Von oben fließt der Quell des lebendigen Wassers herab und ergießt sich über die lebendige, pulsierende Gemeinschaft, umgeben von grünen Auen mit stets reichlich gedecktem Tisch. Die rechten Pfade werden lichtgelb erhellt und setzen damit den Kontrast zur finsteren Schlucht als Dunkelheit und ständige Bedrohung. Rundfenster befinden sich auf der Südseite des Kirchenschiffs.


Künstler/in

Siegfried Assmann
* 01.02.1925 in Kirchplatz, Provinz Posen – † 07.06.2021 in Hamburg

Siegfried Johann Assmann wurde am 1. Februar 1925 in Kirchplatz in der Provinz Posen geboren. Er studierte ab 1947 an der Landeskunstschule in Hamburg bei Theo Ortner (dessen Meisterklasse er später absolvierte), Willi Breest und Alfred Mahlau und begann seine künstlerische Karriere 1951. Schnell machte er sich einen Namen als Glasmaler für Kirchenfenster. Zusätzliche Aufträge zu kirchlichen Ausbauten u.a. auch mit Mahnmalen, Reliefs und Interieur ab den 1960er Jahren brachten ihn zur Bildhauerei. Dem Ehrenmal in Gudendorf/Dithmarschen folgten Mahnmale in Husum, Heide und Geesthacht sowie zahlreiche Bronzen für öffentliche und privat Bauten. Bei dem Bau seiner Segelyacht in GFK (glasfaser-verstärkter Kunststoff) kam ihm die Idee der Synthese aus Malerei und Bildhauerei. Ungewöhnliche, farbige Skulpturen entstanden in dem damals bewunderten neuen Material. In seiner Tätigkeit im Bereich der Plastik schuf er mehr als 1.000 Arbeiten mit figürlichen Mensch- oder Tier-Motiven sowie Arrangements von farbigen Kirchenfenstern in Schleswig-Holstein und Hamburg. Als ein Höhepunkt in seinem Werk gilt die umfangreiche Raumgestaltung im Kloster Nütschau. Siegfried Assmann lebte und arbeitete viele Jahre in Großhansdorf. Er starb am 7. Juni 2021 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kunst@SH

Literatur: Hans Jürss, Siegfried Assmann 1951-1981, Hrsg. Daimler-Benz Aktiengesellschaft, Stuttgart, o. J. Allgemeines Künstler-Lexikon (AKL), Band 5, 1992. Joachim Wergin, Über den Bildhauer Siegfried Assmann, in: Jahrbuch für den Kreis Stormarn 2016, Großhansdorf 2015, Seiten 195-202. Maike Bruhns, Assmann, Siegfried J., in: Der neue Rump. Lexikon der Bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Neumünster 2013. Joachim Wergin, Der Bildhauer Siegfried Assmann ist gestorben, in: Jahrbuch für den Kreis Stormarn 2022, Großhansdorf 2021, Seiten 203-204. Franklin Kopitzsch und Dirk Brietzke, Hamburgische Biografie : Personenlexikon, Band 8, Göttingen 2023.


Die Kirche

Jesus Guter Hirt
Sommerland 3, 24576 Bad Bramstedt (SE)

Die Kirche Jesus Guter Hirt in Bad Bramstedt wurde 1956 als schlichter Hallenbau errichtet. Sie verfügt neben dem Kirchenraum für den Sonntagsgottesdienst noch über ein angebautes Gemeindehaus und einen in den achtziger Jahren angebauten Gebetsraum, der für kleinere Gottesdienste genutzt wird.

Weitere Informationen (extern):Website

Erzbistum Hamburg     Pfarrei Seliger Eduard Müller     Bad Bramstedt, Jesus Guter Hirt    


Routenplaner: 53.91783, 9.8779


Fotos: Jan Petersen / Kunst@SH, 2017