Beschreibung

Für die Peter-Paul-Kirche gestaltete Siegfried Assmann drei bleiverglaste Altarfenster. Sie sind jeweils in verschiedene Bildfelder geteilt. Das linke Fenster ist das »Petrusfenster« mit der Darstellung einer zweiturmigen Kirche, von Simon Petrus, Petri Fischzug und Verleugnung des Petrus. Das mittlere Fenster ist das »Auferstehungsfenster« mit der Darstellung des thronenden Christus vor der himmlischen Stadt Jerusalem umgeben von den Attributen der vier Evangelisten sowie des aus dem Grab auferstandenen Christus mit den schlafenden Soldaten. Das rechte Fenster ist das »Paulusfenster« mit der Darstellung des Paulus von Tarsus: der vor Damaskus von seinem Pferd gefallene und drei Tage lang erblindete Saulus und danach bekehrte Paulus, Christusmonogramm mit Chi und Rho, der getaufte Paulus, Seereise des Apostels Paulus nach Rom, der eingekerkerte Paulus und die von Söldnern bewachte Stadt Rom.


Künstler/in

Siegfried Assmann
* 01.02.1925 in Kirchplatz, Provinz Posen – † 07.06.2021 in Hamburg

Siegfried Johann Assmann wurde am 1. Februar 1925 in Kirchplatz in der Provinz Posen geboren. Er studierte ab 1947 an der Landeskunstschule in Hamburg bei Theo Ortner (dessen Meisterklasse er später absolvierte), Willi Breest und Alfred Mahlau und begann seine künstlerische Karriere 1951. Schnell machte er sich einen Namen als Glasmaler für Kirchenfenster. Zusätzliche Aufträge zu kirchlichen Ausbauten u.a. auch mit Mahnmalen, Reliefs und Interieur ab den 1960er Jahren brachten ihn zur Bildhauerei. Dem Ehrenmal in Gudendorf/Dithmarschen folgten Mahnmale in Husum, Heide und Geesthacht sowie zahlreiche Bronzen für öffentliche und privat Bauten. Bei dem Bau seiner Segelyacht in GFK (glasfaser-verstärkter Kunststoff) kam ihm die Idee der Synthese aus Malerei und Bildhauerei. Ungewöhnliche, farbige Skulpturen entstanden in dem damals bewunderten neuen Material. In seiner Tätigkeit im Bereich der Plastik schuf er mehr als 1.000 Arbeiten mit figürlichen Mensch- oder Tier-Motiven sowie Arrangements von farbigen Kirchenfenstern in Schleswig-Holstein und Hamburg. Als ein Höhepunkt in seinem Werk gilt die umfangreiche Raumgestaltung im Kloster Nütschau. Siegfried Assmann lebte und arbeitete viele Jahre in Großhansdorf. Er starb am 7. Juni 2021 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kunst@SH

Literatur: Hans Jürss, Siegfried Assmann 1951-1981, Hrsg. Daimler-Benz Aktiengesellschaft, Stuttgart, o. J. Allgemeines Künstler-Lexikon (AKL), Band 5, 1992. Joachim Wergin, Über den Bildhauer Siegfried Assmann, in: Jahrbuch für den Kreis Stormarn 2016, Großhansdorf 2015, Seiten 195-202. Maike Bruhns, Assmann, Siegfried J., in: Der neue Rump. Lexikon der Bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Neumünster 2013. Joachim Wergin, Der Bildhauer Siegfried Assmann ist gestorben, in: Jahrbuch für den Kreis Stormarn 2022, Großhansdorf 2021, Seiten 203-204. Franklin Kopitzsch und Dirk Brietzke, Hamburgische Biografie : Personenlexikon, Band 8, Göttingen 2023.


Die Kirche

Peter-Paul-Kirche
Kirchberg 8, 23843 Bad Oldesloe (OD)

Die Peter-Paul-Kirche in Bad Oldesloe reicht im Ursprung in das Jahr 1150 zurück, als durch Bischof Vicelin die erste steinerne Kirche in Oldesloe geweiht wurde. 1757–64 wurde spätbarocke Backsteinneubau durch den Baumeister Johann Adam Soherr als längsrechteckige Saalkirche mit eingezogenem Chor und doppelgeschossigen Emporen errichtet. 1960 wurde der Innenraum durch den Architekten Otto Andersen renoviert und dabei stark verändert. Aus dieser Zeit stammen die Fenster im Chorraum des Glasmalers Siegfried Assmann. 2005–08 wurde der Raum erneut von dem Architekten Gunnar Seidel renoviert und der barocke Gesamteindruck wiederhergestellt.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Nordkirche     Kirchenkreis Plön-Segeberg     Kirchengemeinde Oldesloe     Bad Oldesloe, Peter-Paul-Kirche    


Routenplaner: 53.80858, 10.37592


Fotos: Jan Petersen / Kunst@SH, 2021

(Montage)