Beschreibung

Für den Chorraum der Kirche St. Michaelis in Eutin gestaltete Siegfried Assmann fünf Spitzbogenfenster in Bleiverglasung. Drei figürliche sind mit sakralen Motiven zum Thema »Glaube, Hoffnung, Liebe« (1. Kor 13, 13) versehen. Links befindet sich das »Weihnachtsfenster« (zwei Engel, Stern von Bethlehem, Maria und Josef mit dem Kind, die drei Könige aus dem Morgenland, drei Hirten, Wolf und Schafe). In der Mitte schließt sich das »Passionsfenster« an (fünf musizierende Engel, Lamm, Taube mit der Ausgießung des Heiligen Geistes, 12 Jünger/Apostel, zwei Engel, Nägel, Hammer, Zange, Dornenkrone, Geißel, Lanze, Essigschwamm und Hahn). Das rechte Fenster zeigt zwei Engel, das Christusmonogramm Chi und Rho und den segnende Christus. Zwei Fenster mit geometrischer Ornamentik schließen sich weiter rechts an.


Künstler/in

Siegfried Assmann
* 01.02.1925 in Kirchplatz, Provinz Posen – † 07.06.2021 in Hamburg

Siegfried Johann Assmann wurde am 1. Februar 1925 in Kirchplatz in der Provinz Posen geboren. Er studierte ab 1947 an der Landeskunstschule in Hamburg bei Theo Ortner (dessen Meisterklasse er später absolvierte), Willi Breest und Alfred Mahlau und begann seine künstlerische Karriere 1951. Schnell machte er sich einen Namen als Glasmaler für Kirchenfenster. Zusätzliche Aufträge zu kirchlichen Ausbauten u.a. auch mit Mahnmalen, Reliefs und Interieur ab den 1960er Jahren brachten ihn zur Bildhauerei. Dem Ehrenmal in Gudendorf/Dithmarschen folgten Mahnmale in Husum, Heide und Geesthacht sowie zahlreiche Bronzen für öffentliche und privat Bauten. Bei dem Bau seiner Segelyacht in GFK (glasfaser-verstärkter Kunststoff) kam ihm die Idee der Synthese aus Malerei und Bildhauerei. Ungewöhnliche, farbige Skulpturen entstanden in dem damals bewunderten neuen Material. In seiner Tätigkeit im Bereich der Plastik schuf er mehr als 1.000 Arbeiten mit figürlichen Mensch- oder Tier-Motiven sowie Arrangements von farbigen Kirchenfenstern in Schleswig-Holstein und Hamburg. Als ein Höhepunkt in seinem Werk gilt die umfangreiche Raumgestaltung im Kloster Nütschau. Siegfried Assmann lebte und arbeitete viele Jahre in Großhansdorf. Er starb am 7. Juni 2021 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kunst@SH

Literatur: Hans Jürss, Siegfried Assmann 1951-1981, Hrsg. Daimler-Benz Aktiengesellschaft, Stuttgart, o. J. Allgemeines Künstler-Lexikon (AKL), Band 5, 1992. Joachim Wergin, Über den Bildhauer Siegfried Assmann, in: Jahrbuch für den Kreis Stormarn 2016, Großhansdorf 2015, Seiten 195-202. Maike Bruhns, Assmann, Siegfried J., in: Der neue Rump. Lexikon der Bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Neumünster 2013. Joachim Wergin, Der Bildhauer Siegfried Assmann ist gestorben, in: Jahrbuch für den Kreis Stormarn 2022, Großhansdorf 2021, Seiten 203-204. Franklin Kopitzsch und Dirk Brietzke, Hamburgische Biografie : Personenlexikon, Band 8, Göttingen 2023.


Die Kirche

St. Michaelis Kirche
Kirchplatz 99, 23701 Eutin (OH)

Die St.-Michaelis-Kirche in Eutin wurde im 12. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut. Anfang des 14. Jahrhunderts erhielt sie einen gotischen Chor. Die Fenster im Chor gestaltete Siegfried Assmann 1960 im Rahmen einer grundlegenden Renovierung mit Hilfe des Architekten Friedhelm Grundmann.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Nordkirche     Kirchenkreis Ostholstein     Kirchengemeinde Eutin     Eutin, St. Michaelis Kirche    


Routenplaner: 54.1372, 10.61692


Fotos: Jan Petersen / Kunst@SH, 2020

(Montage)