Beschreibung

Die zahlreichen Fenster der Kirche St. Johannis in Altona wurden während des Zweiten Weltkriegs zerstört. 1997 wurden sie durch die in Hamburg lebende Künstlerin Eun Nim Ro im modernen Stil völlig neu gestaltet und kontrastieren seither mit der historischen Architektur. Sie sind mit groben Pinselstrichen und in kräftigen Farben gemalt und erinnern auf dem ersten Blick an fröhliche und naive Kinderzeichnungen. Die Künstlerin präsentiert ihre fantasievollen Fische, Vögel und Menschenwesen vor farblosem Hintergrund als lichte und heitere Symbole, die an den stetigen Kreislauf der Natur erinnern.

Werkstatt: Derix Glasstudios, Taunusstein


Künstler/in

Eun Nim Ro
* 03.12.1946 in Conju, Südkorea – † 18.10.2022 in Hamburg

Eun Nim Ro wurde am 3. Dezember 1946 in Conju, Südkorea geboren. 1970 siedelte sie nach Deutschland über und studierte 1973-79 Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg bei Hans Thiemann und Kai Sudeck. Während des Studiums entwickelte sie ihren intuitiven Malstil, der das Expressive der westlichen Kunst mit der Tradition koreanischer Tuschpinselmalerei verbindet. Ihre Motive fußen oft auf Märchen und Mythen Koreas. Ihr Werk umfasst auch Skulpturen, Keramiken, Performances und Installationen. 1990 bis 2010 hatte sie eine Professur an der Fachhochschule Hamburg im Fachbereich Gestaltung. 1994 bis 2009 war sie Leiterin der jährlich stattfindenden Internationalen Sommerakademie Pentimente der FH Hamburg. 1995 wurde sie zur Ehrenbürgerin der Stadt Seoul in Südkorea ernannt. 2006 erhielt sie den Kulturpreis des Koreanischen Präsidenten für im Ausland lebende Künstler. Sie war Preisträgerin des 18. Korean Broadcasting System Global Korean Award 2015. Sie lebte und arbeitete in Hamburg und Michelstadt. Eun Nim Ro starb am 18. Oktober 2022 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Kunst@SH

Literatur: AKL, Band 99, 2018.


Die Kirche

St. Johannis
Bei der Johanniskirche 22, 22767 Hamburg-Altona-Altstadt (HH)

Die Kirche St. Johannis in Altona-Altstadt wurde 1868–73 durch den Kirchenbaumeister Johannes Otzen als vierjochige Backsteinbasilika mit Querschiff in neogotischem Stil errichtet. Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Kirche erhebliche Beschädigungen. Statt der verloren gegangenen neogotischen Glasgemäldefenster erhielt die Kirche 1997 moderne Fenster von Eun Nim Ro. Heute wird die Kirche als Kulturkirche genutzt.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Nordkirche     Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein     Kirchengemeinde Altona-Ost     Hamburg-Altona-Altstadt, St. Johannis    


Routenplaner: 53.55976, 9.95336


Fotos: Jan Petersen / Kunst@SH, 2021