Beschreibung

Für die Kirche St. Theresien in Hamburg Altona gestaltete Heinrich Kamps 1942–43 das Chormosaik zur Heiligen Theresia sowie die Gesamtverglasung des Kirchenraums. Im Zweiten Weltkrieg wurden alle vorhandenen Fenster zerstört, woraufhin der Künstler 1945–47 neue Fenster für alle Teile der Kirche entwarf. Im Jahr 1962 wurde das Rundfenster im Westen durch einen Sturm zerstört. Der damalige Pfarrer Blaik ließ daraufhin sämtliche Fenster bis auf eines erneuern, da sie von der Gemeinde als zu dunkel empfunden wurden. Nur das ornamentale Rundfenster im räumlich getrennten Raum der Stille (Theresienkapelle) verbleib.

Werkstatt: Hein Derix, Kevelaer


Künstler/in

Heinrich Kamps
* 29.09.1896 Krefeld – † 21.12.1954 Düsseldorf

Heinrich Kamps, auch Heinz Kamps wurde am 29. September 1896 in Krefeld geboren. Ab 1914 besuchte er die Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Krefeld. 1915 wechselte er an die Hamburger Kunstgewerbeschule am Lerchenfeld, musste jedoch wegen des Kriegs abbrechen. 1917-19 besuchte er nach einer Kriegsverletzung in Düsseldorf das Staatliche Zeichenlehrerseminar an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf bei Lothar von Kunowski. Anschließend war er als freier Künstler tätig. 1921 wurde er Zeichenlehrer am Düsseldorfer Rethelgymnasium. 1922 stellte er erstmals mit der Künstlervereinigung Das Junge Rheinland aus. 1925 wurde er zum Professor für das künstlerische Lehramt an der Kunstakademie Düsseldorf berufen. 1929 übernahm er die Leitung der Staatlichen Kunstschule in Berlin-Schöneberg. Während seiner Berliner Zeit wurde er Senator der Preußischen Akademie der Künste. 1933 wurde er aus dem Amt als Direktor der Kunstschule entlassen, konnte aber noch bis 1937 als Professor an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin-Charlottenburg arbeiten, wo er die Klasse für Glasmalerei und Mosaik leitete. In den Folgejahren hielt er sich für längere Zeit auf Hiddensee, in der Eifel und am Niederrhein auf, seit 1944 lebte er in Olpe. In dieser Zeit gestaltete er Glasfenster, Mosaiken und Wandbilder für Kirchenbauten. Im Zweiten Weltkrieg gingen sein Berliner Atelier und nahezu sein gesamtes Werk verloren. 1946 wurde er Professor an der wiedereröffneten Düsseldorfer Kunstakademie, ab 1949 auch deren Direktor. Er beteiligte sich an verschiedenen Ausstellungen. Heinrich Kamps starb am 21. Dezember 1954 in Düsseldorf.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Literatur: Beatrice Thön, Heinrich Kamps : 1896-1954; Monographie mit Werkverzeichnis, Dissertation von 1990, Heidelberg 1992. Beatrice Thön, Heinrich Kamps, in: Annette Domscheit-Preuß, Kunst und Künstler im Kreise Olpe : Malerei und Plastik im 20. Jahrhundert, Olpe 1991, Seiten 261-282. AKL, Band 79, 2013.


Die Kirche

St. Theresien
Dohrnweg 8a, 22767 Hamburg-Altona-Altstadt (HH)

Die Kirche St. Theresien in Altona-Altstadt wurde 1937–38 durch den Architekten Johann Kamps errichtet. Die bestehenden Fenster von Heinrich Kamps wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Nach dem Krieg entwarf der Künstler neue Fenster. Nachdem 1962 durch einen Sturm das Rundfenster auf der Westseite zerstört wurde, wurden sämtliche Fenster bis auf eines erneuert. 1986 wurden Gemeinderäume angebaut.

Weitere Informationen (extern):Website

Erzbistum Hamburg     Pfarrei St. Ansgar Hamburg     Hamburg-Altona-Altstadt, St. Theresien    


Routenplaner: 53.559, 9.95646


Fotos: Jan Petersen / Kunst@SH, 2023