Beschreibung

Auf beiden Seiten im Kirchenschiff gibt es je fünf schmale, ornamental gestaltete Buntglasfenster von Heinrich Campendonk. Die Fenster auf der Westseite präsentieren die Symbole der christlichen Tugend: Glaube (Kreuz), Hoffnung (Anker) und Liebe (Herz). Die Fenster auf der Ostseite zeigen Mariensymbole und das Herz mit Schwert. Jeweils zwei Fenster sind rein ornamental gestaltet.

Werkstatt: Hein Derix, Kevelaer


Künstler/in

Heinrich Campendonk
* 03.11.1889 in Krefeld – † 09.05.1957 in Amsterdam, Niederlande

Heinrich (Mathias Ernst) Campendonk wurde am 3. November 1889 in Krefeld geboren. Er studierte 1905–09 an der Kunstgewerbeschule in Krefeld bei Jan Thorn Prikker. Dort trat er auch in Kontakt mit den Künstlern der Neuen Künstlervereinigung in München sowie der Ausstellungsgruppe „Blauer Reiter“ um Wassily Kandinsky und Franz Marc, deren Mitglied er wurde. Diese ermöglichten ihm in der Zeit von 1911–12 erste Ausstellungsteilnahmen im Umfeld eines schon etablierten Kreises namhafter Künstler. Farbintensive Landschaften, bunte Tiere sowie hernach kubistische Darstellungen aus dem Bergarbeitermilieu bestimmten seine Kunstrichtung. 1913 nahm er am Ersten Deutschen Herbstsalon in Berlin und an der Ausstellung „Rheinischer Expressionisten“ in Bonn teil, zog nach dem Kriegsdienst nach Seeshaupt und war 1919–21 Mitglied des Arbeitsrates für Kunst. 1926 erhielt er eine Professur für Glasmalerei, Wandmalerei, Mosaik und Gobelinweberei an der Düsseldorfer Akademie, die er 1933 abgeben musste, um 1934 nach Belgien bzw. den Niederlanden zu emigrieren. Bis 1957 war er Professor an der Rijksakademie van beeldenen Kunst in Amsterdam. 1937 musste er im Exil die Beschlagnahmung seiner Arbeiten als Entartete Kunst erleben. Der in den Niederlanden geschätzte Künstler erhielt 1957 für den niederländischen Pavillion in der Weltausstellung in Paris für ein Fenster mit den Motiven der Leidenswerkzeuge Christi den Grand Prix bevor er am 9. Mai 1957 in Amsterdam verstarb.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kunst@SH

Literatur: AKL, Band 16, 1997.


Die Kirche

Maria Grün
Schenefelder Landstraße 3, 22587 Hamburg-Blankenese (HH)

Die Kirche Maria Grün in Blankenese, eigentlich Sankt Mariä Himmelfahrt, wurde 1928–30 von Clemens Holzmeister errichtet. Die Kirche gilt als ein herausragendes Beispiel für den Kirchenbau der Weimarer Republik. Die Kreisform ist das überwiegende architektonische Formprinzip. Diese Form findet sich in den Rundbogenfenstern und der halbrunden Apsis wieder. Die Nordfassade wird durch die eckigen Formen des Turmes beherrscht, auf der Südseite dominiert ein umlaufendes Sockelgeschoss mit Nischen für Sakristei und Kapellen. Nach einer Sanierung in den 1980er-Jahren wurde 2007 eine Grundsanierung vorgenommen. Prägend für den Innenraum sind die Kirchenfenster von Heinrich Campendonk. Die Kirchenbänke folgen der Form der kreisrunden Wände des Innenraums.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Erzbistum Hamburg     Pfarrei St. Maria     Hamburg-Blankenese, Maria Grün    


Routenplaner: 53.56156, 9.82359


Fotos: Jan Petersen / Kunst@SH, 2023

(Montage)