Beschreibung

Die drei Chorfenster der Friedenskirche Eilbek wurden, wie auch weitere Fenster und ein Wandteppich in der Kirche, von Harry MacLean gestaltet. Dargestellt sind die drei christlichen Feste Weihnachten, Ostern und Pfingsten, jedoch öffnen sie zugleich den Blick in die Ewigkeit und Zeitlosigkeit. Das linke Fenster verweist mit Ochs und Esel auf die Geburt Christi. Die Christusfigur erinnert an das Kind im Stroh, zeigt jedoch bereits den Knaben als Friedefürst (Jesaja 9) auf dem Stuhl Davids. Im mittleren Fenster trägt Jesus Kreuz und Dornenkrone und damit die Schuld der Menschen, trägt aber bereits das weiße Gewand der Vollendeten und erscheint als der Erfüller der Weissagung Jesaja 53: „Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten.“ Im dritten Fenster ist das himmlische Jerusalem (Offenbarung 21) als Reich Gottes zu erkennen, das mit der Aussendung des Heiligen Geistes zu Pfingsten angekündigt wird. In der Gestaltung der leuchtstarken Fenster dominieren die Farben Blau, Gelb und Rot sowie das strahlende Weiß der Christusfiguren.

Zwei kleine Fenster in der Sakristei zeigen das Thema „Berufung“, und zwar einerseits die Berufung des Mose, dargestellt durch den brennenden Dornbusch, und andererseits die Berufung des Jesaja, dargestellt durch den Chor der Seraphen. Die Fenster sind grafisch stark stilisiert und und leuchtstarken Farben umgesetzt.

Die jeweils vier spitzbogigen Fenster an den beiden Seitenwänden des Kirchenschiffs gestaltete er in hellen Grautönen mit einigen farblichen Akzenten. Ihre netzartige Struktur erinnert an das »Gleichnis Jesu vom Fischernetz«, in dem Menschen für das Himmelreich “gefangen” werden (Mt 13, 47-50).

Werkstatt: Peter Meysen, Heidelberg


Künstler/in

Harry MacLean
* 16.03.1908 in Berlin – † 03.01.1994 in Heidelberg

Harry MacLean wurde am 16. März 1908 in Berlin geboren. 1929-38 studierte er an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst bzw. an der daraus hervorgegangenen Hochschule für Bildende Künste in Berlin. 1937-38 war er Meisterschüler des Malers Adolf Strübe. 1934 erhielt er einen Lehrauftrag an der Berufsfachschule des Lette-Vereins, den er bis zu seiner Einberufung zum Kriegsdienst 1942 innehatte. Nach dem Krieg ließ er sich Ende 1945 in Heidelberg nieder, wo er bis zu seinem Tod lebte. 1955-61 saß er im Beirat des Ausschusses zur staatlichen Kunsthalle Baden-Baden. 1990-94 wurde er durch die Deutsche Künstlerhilfe des Bundespräsidialamtes gefördert, 1991 erhielt er den Heidelberger Willibald-Kramm-Preis. Er war als Maler und Bildhauer tätig und schuf daneben insbesondere Kirchenfenster und -ausstattungen. Zudem verzierte er rund 1000 Kirchenglocken weltweit. Harry MacLean starb am 3. Januar 1994 in Heidelberg.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia Kunst@SH

Literatur: Kirchenführer zur alt-katholischen Spitalkirche Baden-Baden, Schnell, Kunstführer Nr. 2751, Verlag Schnell & Steiner GmbH Regensburg.


Die Kirche

Friedenskirche
Papenstraße 70, 22089 Hamburg-Eilbek (HH)

Die Friedenskirche in Eilbek wurde nach Plänen von Johannes Otzen im neogotischen Stil erbaut und 1995 eingeweiht. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg fand 1954 eine erste Sanierung statt, später 1960 eine zweite unter der Leitung des Architekten Hans Michaelsen. Hierbei wurde die Kirche außen und innen umfassend neu gestaltet, auch wurden die Kirchenfenster von Harry MacLean eingebaut.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Nordkirche     Kirchenkreis Hamburg-Ost     Kirchengemeinde Eilbek – Friedenskirche-Osterkirche     Hamburg-Eilbek, Friedenskirche    


Routenplaner: 53.56524, 10.04489


Fotos: Jan Petersen / Kunst@SH, 2021

(Montage)
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