Beschreibung
Für die Kirche St. Nikolai Finkenwerder gestaltete Anna Andersch-Marcus drei hohe zweibahnige Chorfenster in farbkräftiger, abstrakter Gestaltung. Die farbige Komposition im blauen Grundton orientiert sich an Jesaja 9, 1: „Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht …“ und symbolisiert das Aufstrahlen der Hoffnung über denen, die ohne Hoffnung sind.
Künstler/in
Anna Andersch-Marcus* 29.05.1914 in Kiel – † 11.04.2005 in Jerocham, Israel
Anna Andersch-Marcus wurde am 29. Mai 1914 in Kiel als Anna Nagel geboren. 1931-35 besuchte sie die Technische und kunstgewerbliche Fachschule in Kiel bei Werner Lange, dann die Graphische Fachschule Berlin. Die Nationalsozialisten erteilten ihr Studierverbot, konfiszierten 20 ihrer expressiven Holzschnitte und schlossen sie aus dem Deutschen Künstlerbund aus. 1935-38 nahm sie Privatunterricht bei dem Tiermaler und Zeichner Jakob Friedrich Bollschweiler. Nachdem sie 1938 aus Berlin floh, lebte 1939-68 in Hamburg-Finkenwerder. Dort lebte sie in den ersten Jahren unter Polizeiaufsicht. Zu ihrem Schutz wurde sie als verrückte Künstlerin ausgegeben und deshalb toleriert. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt sie zahlreiche Aufträge u.a. für die Gestaltung von Buntglasfenstern in Kirchen und Synagogen und für Wandmalereien. Sie schuf grafische Arbeiten, später auch Landschafts- und Architekturbilder mit abstrahierenden Formen. 1969 siedelte sie nach Israel über. Anna Andersch-Marcus starb am 11. April 2005 in Jerocham in Israel.
Weitere Informationen (extern):Wikipedia Kunst@SH
Literatur: AKL, Band 3, 1992. Maike Bruhns, Andersch-Marcus, Anna, in: Der neue Rump. Lexikon der Bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Neumünster 2013.
Die Kirche
St. Nikolai
Landscheideweg 157, 21129 Hamburg-Finkenwerder (HH)
Die Kirche St. Nikolai in Finkenwerder wurde 1880-81 als neugotischer Bau nach Plänen des Architekten Wagner aus Winsen/Luhe errichtet und ist bereits der vierte Kirchbau der Gemeinde. Sie hat die Form einer dreischiffigen Basilika mit einem symmetrisch angeordneten Turm. Nach Schäden durch die Sturmflut von 1962 wurde die Kirche 1965–67 nach Plänen von Werner Kallmorgen modernisiert und umgebaut. Dabei wurde ein hochgelegter Seiteneingang eingefügt und die Kirche erhielt farbige Altarfenster.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia
Nordkirche Kirchenkreis Hamburg-Ost Kirchengemeinde St. Nikolai zu Hamburg-Finkenwerder Hamburg-Finkenwerder, St. Nikolai
Routenplaner: 53.52714, 9.86593
Fotos: Jan Petersen / Kunst@SH, 2022