Beschreibung
Für die damalige Kapernaumkirche in Hamburg-Horn entwarf Claus Wallner in enger Abstimmung mit dem Architekten eine den Innenraum beherrschende Verglasung. Die Wände sind in variierender Höhe mit rautenförmigen Elementen verstehen, die mit farbigem Glas geschlossen sind. Zum damaligen Altarbereich hin entstand so eine zunehmende Durchlichtung des Raumes. Die Wandzone hinter dem früheren Altar ist vollflächig mit Glaselementen gefüllt.
Künstler/in
Claus Wallner* 04.07.1926 in Berlin – † 29.07.1979 in Hamburg
Claus Wallner wurde am 4. Juli 1926 in Berlin geboren. Beginnend mit einem Malunterricht bei Otto Freytag 1940–42, startete er als Bühnenmaler und Maler in Süddeutschland, bevor er 1948–51 an der Landeskunstschule in Hamburg (heute Hochschule für Bildende Künste) bei Theo Ortner studierte. Nach dem Kriegsdienst 1943–48 intensivierte er als freier Maler seine Glasmalerei in den Glaswerkstätten in Süddeutschland und Frankreich. Seit 1952 unterhielt er ein eigenes Atelier in Hamburg und erhielt dort Aufträge für öffentliche Gebäude und Kirchen für Glasfenster, Mosaike, Deckenmalereien, Reliefs und Plastiken. Dies geschah immer häufiger in Zusammenarbeit mit der Bildhauerin Ursula Querner, die er 1953 heiratete. Gemeinsame Studienreisen 1952–60 nach Griechenland, Frankreich und Italien führten sie 1961 zu ihrem Sommeratelier auf eine kleine Insel vor Ponza (Italien). 1965–82 stellte er in Einzel- und Gruppenausstellungen aus. Etliche seiner Werke finden sich in öffentlichen Kunstsammlungen und Museen. Ab 1970 erweiterte er sein Repertoire um Bildhauerei und Keramiken und konnte so, in der Vielfallt der von ihm insgesamt beherrschten Techniken, Aufträge wie die Glasfenster des Ulmer Münsters, der St. Petrikirche in Hamburg und der Stiftskirche in Bad Gandersheim sowie in Soest, Recklinghausen, Gießen, Ulm und in der Trinitatiskirche in Hannover-Misburg ausführen. Claus Waller starb am 29. Juli 1979 in Hamburg.
Weitere Informationen (extern):Wikipedia Kunst@SH
Literatur: Maike Bruhns, Wallner, Claus, in: Der neue Rump. Lexikon der Bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Neumünster 2013.
Die Kirche
Al Nour-Moschee
Sievekingsallee 191, 22111 Hamburg (Horn) (HH)
Die Al Nour-Moschee in Hamburg-Horn wurde 1958–61 nach einem Entwurf von Otto Kindt als evangelisch-lutherische Kapernaumkirche errichtet. Das Kirchenschiff hat einen annähernd ovalen Grundriss. Die Wände von Turm und Kirchenschiff bestehen aus einer Mischung rautenförmiger Betonelemente mit klassischen Ziegelsteinen. Im Kirchenschiff sind die Betonelemente mit Glas geschlossen.
Die Kirche wurde 2004 entwidmet und nach jahrelangem Leerstand 2012 an das Islamische Zentrum verkauft. Die Wiedereröffnung als Moschee erfolgte im Herbst 2018.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia
Sonstige Institutionen Hamburg-Horn, Al Nour-Moschee
Routenplaner: 53.556365, 10.081276
Fotos: Jan Petersen, Kunst@SH, 2025






Quelle: „Baukunst von morgen!“ – Hamburgs Kirchen der Nachkriegszeit