Beschreibung

Für den Altarraum der 1913 eingeweihten, neo-barocken Kirche St. Franz Joseph gestaltete Siegfried Assmann anlässlich des 75. Jubiläums die drei Bleiglasfenster in der Apsis des Altarraums. Die beiden äußeren Fenster sind den Namenspatronen der Kirche gewidmet. Im linken Fenster heilt der heilige Franziskus einen Lahmen. Im mittleren Fenster ist Christi Himmelfahrt dargestellt, im rechten Maria und Josef mit dem Jesuskind auf der Flucht nach Ägypten. Die figürlichen Elemente der Fenster sind farblos gestaltet und heben sich deutlich von den abstrakt gehaltenen Hintergründen in kräftigen Rot- und Blautönen ab.

Neben den Fenstern gestaltete Siegfried Assmann für die Kirche auch den Altar, das hängende Altarkreuz sowie ein bronzenes Wandrelief.


Künstler/in

Siegfried Assmann
* 01.02.1925 in Kirchplatz, Provinz Posen – † 07.06.2021 in Hamburg

Siegfried Johann Assmann wurde am 1. Februar 1925 in Kirchplatz in der Provinz Posen geboren. Er studierte ab 1947 an der Landeskunstschule in Hamburg bei Theo Ortner (dessen Meisterklasse er später absolvierte), Willi Breest und Alfred Mahlau und begann seine künstlerische Karriere 1951. Schnell machte er sich einen Namen als Glasmaler für Kirchenfenster. Zusätzliche Aufträge zu kirchlichen Ausbauten u.a. auch mit Mahnmalen, Reliefs und Interieur ab den 1960er Jahren brachten ihn zur Bildhauerei. Dem Ehrenmal in Gudendorf/Dithmarschen folgten Mahnmale in Husum, Heide und Geesthacht sowie zahlreiche Bronzen für öffentliche und privat Bauten. Bei dem Bau seiner Segelyacht in GFK (glasfaser-verstärkter Kunststoff) kam ihm die Idee der Synthese aus Malerei und Bildhauerei. Ungewöhnliche, farbige Skulpturen entstanden in dem damals bewunderten neuen Material. In seiner Tätigkeit im Bereich der Plastik schuf er mehr als 1.000 Arbeiten mit figürlichen Mensch- oder Tier-Motiven sowie Arrangements von farbigen Kirchenfenstern in Schleswig-Holstein und Hamburg. Als ein Höhepunkt in seinem Werk gilt die umfangreiche Raumgestaltung im Kloster Nütschau. Siegfried Assmann lebte und arbeitete viele Jahre in Großhansdorf. Er starb am 7. Juni 2021 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kunst@SH

Literatur: Hans Jürss, Siegfried Assmann 1951-1981, Hrsg. Daimler-Benz Aktiengesellschaft, Stuttgart, o. J. Allgemeines Künstler-Lexikon (AKL), Band 5, 1992. Joachim Wergin, Über den Bildhauer Siegfried Assmann, in: Jahrbuch für den Kreis Stormarn 2016, Großhansdorf 2015, Seiten 195-202. Maike Bruhns, Assmann, Siegfried J., in: Der neue Rump. Lexikon der Bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Neumünster 2013. Joachim Wergin, Der Bildhauer Siegfried Assmann ist gestorben, in: Jahrbuch für den Kreis Stormarn 2022, Großhansdorf 2021, Seiten 203-204. Franklin Kopitzsch und Dirk Brietzke, Hamburgische Biografie : Personenlexikon, Band 8, Göttingen 2023.


Die Kirche

St. Franz Joseph
Reeseberg 2, 21079 Hamburg-Wilstorf (HH)

Die Kirche St. Franz Joseph in Wilstorf wurde im Neo-Barockstil errichtet und am 30. November 1913 geweiht. Ihr Name erinnert an Kaiser Franz-Josef, der einen geringen Anteil zum Bau stiftete, da seinerzeit viele katholische Österreicher für die Harburger Industrie arbeiteten. Doch eigentlich sind die Schutzpatrone St. Franziskus und St. Joseph.

Weitere Informationen (extern):Website

Erzbistum Hamburg     Pfarrei St. Maximilian Kolbe Hamburg     Hamburg-Wilstorf, St. Franz Joseph    


Routenplaner: 53.44995, 9.98785


Fotos: Jan Petersen / Kunst@SH, 2021

(Montage)