Beschreibung
Im BestattungsForum in Ohlsdorf befindet sich im Vorraum der Schumacher-Halle ein verteiliges Fenster von Theo Ortner. In der heute als Kolumbarium genutzten, ehemaligen kleinen Feierhalle gibt es zwei Fensterbänder mit je acht kleineren Fenstern von Theo Ortner. Alle Fenster sind ungegenständlich mit ornamentalen Farbflächen in dezenten bläulich-violetten bis bräunlichen Tönen gestaltet. Ausgeführt wurden die Fenster durch Anna Maria Blümke als Mitarbeiterin der Werkstatt Kuball.
Werkstatt: Gebr. Kuball, Hamburg
Künstler/in
Anna-Maria Blümke* ca. 1937 in Danzig
Anna-Maria Blümke wurde ca. 1937 in Danzig geboren. Sie erlernte die Grundlagen der Glasmalerei an der staatlichen Kunstschule Stock-Schmylinksi in Hamburg sowie in der Glaswerkstatt der Gebrüder Kuball. Anschließend studierte sie an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg bei Theo Ortner. 1961 erhielt sie ihren Meisterbrief.
Theo Ortner* 11.03.1899 München – † 07.03.1966 München
Theo Ortner wurde am 11. März 1899 in München geboren. Nach einem Studium an der Kunstgewerbeschule Nürnberg studierte er 1918–21 an der Kunstakademie München. 1922–30 hatte er Arbeits- und Studienaufenthalte in Rom, Florenz, der Schweiz, Holland, Paris und Norwegen. Ab 1931 war er freischaffend und pädagogisch an mehreren Kunstschulen in Berlin tätig. 1946–65 war er als Professor für angewandte Malerei und Sgraffito an der Landeskunstschule Hamburg (heute HfBK). Er fertigte u.a. Wandbilder, Mosaiken und Kirchenfenster. Theo Ortner starb am 7. März 1966 in München.
Weitere Informationen (extern):Kunst@SH
Literatur: Maike Bruhns, Ortner, Theo, in: Der neue Rump. Lexikon der Bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Neumünster 2013. Hans-Georg Soeffner, Hans Christian Knuth, Cornelius Nissle, Thomas Helms, Dächer der Hoffnung: Kirchenbau in Hamburg zwischen 1950 und 1970. Christians Verlag, Hamburg 1995, Seiten 126 und 199. AKL, Band 93, 2017.
Die Kirche
BestattungsForum Ohlsdorf
Fuhlsbüttler Straße 756, 22337 Hamburg-Ohlsdorf (HH)
Das Neue Krematorium am Friedhof Ohlsdorf wurde 1930–32 unter Leitung von Fritz Schumacher als dessen letztes Bauwerk in Hamburg errichtet. Die Anlage ist in einen zeremoniellen und einen funktionalen Bereich aufgeteilt. Mit den offenen Wandelgängen und den vorgelagerten Terrassen erinnert die Anlage an ein Denkmal. Durch den zeittypischen dunklen Klinker und die Bronzetüren wird der verschlossene und gleichzeitig monumentale äußere Eindruck bestärkt. Die große Feierhalle ist symmetrisch gestaltet und läuft schräg nach oben zu. Die Seitenfenster und die Fenster an den beiden Stirnseiten wurden von Ervin Bossányi entworfen, an der westlichen Stirnseite gibt es zusätzlich ein Glasmosaik von Heinrich Jungebloedt. 1952–53 erfolgte die Erweiterung um eine weitere Feierhalle, eine Leichenhalle sowie Funktionsräume. 2011–13 gab es eine Erweiterung und Sanierung des Zentralgebäudes. Seitdem trägt der Gesamtkomplex den Namen "Hamburger Bestattungsforum Ohlsdorf".
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia
Sonstige Institutionen Hamburg-Ohlsdorf, BestattungsForum
Routenplaner: 53.62335, 10.03386
Fotos: Jan Petersen / Kunst@SH, 2021