Beschreibung

Im Rahmen der Restaurierung der Kirche St. Katharinen in Lensahn in den Jahren 1933–34 erstellte Ina Hoßfeld fünf spitzbogige Buntglasfenster im Altarraum sowie zwei kleine Fenster in der Sakristei. Das linke Fenster im Altarraum zeigt Adam und Eva vor und nach dem Sündenfall und drei Engel. Das zweite Fenster zeigt die Verkündigung und die Geburt Christi. Das mittlere Fenster zeigt den auferstandenen Christus auf dem Regenbogen, umgeben von Engeln. Das vierte Fenster zeigt die Aufnahme der Maria Magdalena durch Jesus und die Bergpredigt. Das ganz rechte Fenster zeigt Jesus am Kreuz und den auferstandenen Christus mit Maria Magdalena. Die beiden Sakristeifenster zeigen den Kampf des Erzengels Michael mit dem Drachen und die Begegnung des auferstandenen Christus mit Petrus. Die Fenster sind im Überfangglas-Verfahren hergestellt.

Werkstatt: W. und A. Saile, Stuttgart.


Künstler/in

Ina Hoßfeld
13.03.1881 in Flensburg – † 23.10.1943 in München

Ina Hoßfeld wurde am 13. März 1881 in Flensburg geboren und wuchs in Breslau auf. 1900-04 studierte sie an der Kunstakademie in München. Nach ihrer Hochzeit zog sie 1909 nach Rotenburg an der Fulda, danach 1912-26 nach Naumburg an der Saale, wo Friedrich Hoßfeld Stadtbaurat wurde. In dieser Zeit wandte sie sich der traditionellen Bleiverglasung mit Schwarzlotmalerei sowie der Steinbildhauerei zu. Beim Neubau des Goetheanums in Dornach bei Basel studierte sie 1926-27 die neu entwickelte Glasschlifftechnik mit biegsamer Welle an großen Überfanggläsern. 1928-38 lebte sie in Stuttgart und schuf zahlreiche sakrale und profane Werke, u.a. für Kirchen in Lensahn, Preetz und Rahlstedt. 1938 erfolgte der Umzug nach München, wo sie am 23. Oktober 1943 verstarb.

Weitere Informationen (extern):Kunst@SH

Literatur: AKL, Band 75, 2012. Lührs, Wolfgang, Ina und Friedrich Paul Oskar Hoßfeld in Naumburg : ein Doppelportrait des Künstlerpaars aus Naumburg, in: Saale-Unstrut-Jahrbuch 2019, Band 24, S. 43-69.


Die Kirche

St. Katharinen
Eutiner Straße 4a, 23738 Lensahn (OH)

Die Kirche St. Katharinen in Lensahn wurde ab 1245 als frühgotischer Backsteinbau errichtet. Um 1300 erhielt die Kirche ein Gewölbe. Aus dieser Zeit sind noch zwei Maßwerkfenster an der Nordwest- und Südost‑Seite erhalten. Nach 1300 erhielt die Kirche einen Polygon-Chor. 1464 wurde der Turm errichtet. 1933–34 fanden umfangreiche Restaurierungen statt, bei deren auch die vermauerten Maßwerkfenster freigelegt wurden. Die Flensburger Künstlerin lna Hoßfeld gestaltete die fünf Glasfenster für den Altarraum und die beiden kleinen Sakristeifenster.

Weitere Informationen (extern):Website

Nordkirche     Kirchenkreis Ostholstein     Kirchengemeinde Lensahn     Lensahn, St. Katharinen    


Routenplaner: 54.22057, 10.88494


Fotos: Jan Petersen, 2021 / Jörg Reimann, 2021

Jörg Reimann
Jörg Reimann