Beschreibung

In der sogenannten Kleinen Kirche der Preetzer Stadtkirche finden sich drei spitzbogige Doppelfenster von Ina Hoßfeld. Die reichen Illustrationen zeigen verschiedene christliche Szenen in lebhafter Darstellung. Zu sehen sind etwa der Sündenfall und die Vertreibung aus dem Paradies, die Geburt Christi, die Auferstehung Christi oder auch die Aussendung des Heilligen Geistes. Die Gestaltung der Fenster ist ebenso detailliert wie farbenreich. In den beiden äußeren Fenstern dominieren kühle Farben, im mittleren warme Töne.

»Schöpfung« (Fenster links): Gott als Schöpfer, Sündenfall und Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies durch den Erzengel Michael und dessen Feuerschwert, der verlorene Sohn, Maria und Josef mit dem Kind und den Hirten.

»Erlösung« (Fenster Mitte): Der auferstanden Christus, der segnende Christus, Gott und Christus als Weltenrichter.

»Kirche« (Fenster rechts): Heiliger Geist, Pfingstwunder, Abendmahl, Taufe, drei Engel, Pastor, der drei von ihren Müttern im Arm gehaltene Kinder tauft, Gläubige beim Abendmahl vor dem Altar.

Werkstatt: Mayer’sche Hofkunstanstalt, München


Künstler/in

Ina Hoßfeld
13.03.1881 in Flensburg – † 23.10.1943 in München

Ina Hoßfeld wurde am 13. März 1881 in Flensburg geboren und wuchs in Breslau auf. 1900-04 studierte sie an der Kunstakademie in München. Nach ihrer Hochzeit zog sie 1909 nach Rotenburg an der Fulda, danach 1912-26 nach Naumburg an der Saale, wo Friedrich Hoßfeld Stadtbaurat wurde. In dieser Zeit wandte sie sich der traditionellen Bleiverglasung mit Schwarzlotmalerei sowie der Steinbildhauerei zu. Beim Neubau des Goetheanums in Dornach bei Basel studierte sie 1926-27 die neu entwickelte Glasschlifftechnik mit biegsamer Welle an großen Überfanggläsern. 1928-38 lebte sie in Stuttgart und schuf zahlreiche sakrale und profane Werke, u.a. für Kirchen in Lensahn, Preetz und Rahlstedt. 1938 erfolgte der Umzug nach München, wo sie am 23. Oktober 1943 verstarb.

Weitere Informationen (extern):Kunst@SH

Literatur: AKL, Band 75, 2012. Lührs, Wolfgang, Ina und Friedrich Paul Oskar Hoßfeld in Naumburg : ein Doppelportrait des Künstlerpaars aus Naumburg, in: Saale-Unstrut-Jahrbuch 2019, Band 24, S. 43-69.


Die Kirche

Stadtkirche
Kirchplatz 8, 24211 Preetz (PLÖ)

Die Stadtkirche zu Preetz wurde 1200-1210 als kleine Feldsteinkirche erbaut. In den folgenden Jahrhunderten wurde das Gebäude mehrfach erweitert, verändert und repariert. Von diesen Umbauten ist nur der im 14. Jahrhundert angefügte Backsteinchor, die heutige Kleine Kirche, erhalten. In ihrer heutigen Gestalt und im Innenraum entspricht die Stadtkirche im Wesentlichen einem Entwurf von Rudolph Matthias Dallin aus den 1720er Jahren. 1939–41 wurde der in der Nordhälfte der Ostseite des Kirchenschiffes liegende ursprüngliche Chorraum durch eine Wand vom Kirchenschiff getrennt und dient seither als sogenannte Kleine Kirche für kleinere Andachten sowie als Winterkirche. Die bunten Fenster dort gestaltete die Künstlerin Ina Hoßfeld.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Nordkirche     Kirchenkreis Plön-Segeberg     Kirchengemeinde Preetz     Preetz, Stadtkirche    


Routenplaner: 54.23179, 10.28159


Fotos: Jan Petersen / Kunst@SH, 2021