Beschreibung

Im Chorraum der Matthias-Claudius-Kirche in Reinfeld befinden sich zwei Fenster von Gottfried Heinersdorff – die Darstellung des auferstandenen Christus hinter dem Altar und das Lamm mit der Siegesfahne an der rechten Wand des Chorraums. Das zentrale Fenster wurde 1968 ausgebaut und 2011 wieder eingebaut.

Werkstatt: Kunstanstalt für Glasmalerei, Bleiverglasungen und Glasmosaik Heinersdorff, Berlin

Restauriert 2009 durch: Hein Derix, Kevelaer


Künstler/in

Gottfried Heinersdorff
* 09.03.1883 Berlin – † 24.10.1941 in Mouleydier/Frankreich

Gottfried Heinersdorff wurde am 9. März 1883 in Berlin geboren. Bereits sein Vater Paul Gerhard Heinersdorff (* 1844, † 1900) eröffnete 1875 eine Glaskunstwerkstatt mit Kunsthandel, welche seinerzeit eine der führenden Glasmalereiwerkstätten des Landes wurde. Nach dem Tode des Vaters übernahm Gottfried Heinersdorff im Alter von 17 Jahren die Leitung des Unternehmens. Er befasste sich zunächst mit der Glasmaltechnik der Gotik und wurde 1907 Gründungsmitglied der kunstgewerblichen Reformbewegung Deutscher Werkbund. Rasch galt er als einer der besten und innovativsten Glaskünstler Deutschlands. 1913 unternahm er mit Jan Thorn Prikker eine Studienreise nach Frankreich. 1914 fusionierte Heinersdorffs Kunstanstalt für Glasmalerei, Bleiverglasungen und Glasmosaik mit dem wesentlich größeren Berliner Konkurrenten Deutsche Glasmosaikanstalt Puhl & Wagner zur Vereinigte Werkstätten für Mosaik und Glasmalerei Puhl & Wagner, Gottfried Heinersdorff. Heinersdorff war nicht nur Teilhaber, sondern auch künstlerischer Leiter und Finanzdirektor des zusammengeschlossenen Unternehmens. 1918 fusionierte das Unternehmen mit der Königlich Bayerischen Hofmosaik-Kunstanstalt, Prof. Theodor Rauecker. Unter den Nationalsozialisten wurde ihm auf Dauer verboten, sich im Glasmosaik- und Glasmalereigewerbe zu betätigen. Er suchte in Frankreich Asyl. Gottfried Heinersdorff starb am 24. Oktober 1941 in Mouleydier, Frankreich.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Literatur: AKL, Band 71, 2011.


Die Kirche

Matthias-Claudius-Kirche
Paul-von-Schönaich-Straße 9, 23858 Reinfeld (OD)

Die Matthias-Claudius-Kirche in Reinfeld wurde wurde 1636 als einschiffiger verputzter Backsteinbau errichtet. Das Kirchenschiff hat einen rechteckigen Grundriss, an den sich ein Chorraum mit einer fünfseitigen Apsis anschließt. Gegenüber auf der Südseite erfolgte 1893 ein neugotischer Anbau für die Sakristei. Ihren Namen erhielt die Kirche 1940 zum 200. Geburtstag des Dichters Matthias Claudius, der in Reinfeld geboren und in dieser Kirche getauft wurde. Eine mehrjährige Sanierung der Kirche wurde 2011 abgeschlossen. Hierbei wurde das Christusfenster erneut über den Altar eingebaut.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Nordkirche     Kirchenkreis Plön-Segeberg     Kirchengemeinde Reinfeld     Reinfeld, Matthias-Claudius-Kirche    


Routenplaner: 53.83099, 10.48734


Fotos: Jan Petersen / Kunst@SH, 2022