Beschreibung
Unterhalb des Daches der Kirche St. Martin in Rendsburg befindet sich ein umlaufes Fensterband, das von Eduard Bargheer in vielfarbigen und ungegenständlichen Formenspielen gestaltet wurde. Sie wirken wie ein schillernder Mikrokosmos und können als Loblied auf die Schöpfung empfunden werden.
In einer kleinen Seitenkapelle an der östlichen Längsseite befindet sich das sogenannte »Martinsfenster«, das eine grafisch stilisierte Darstellung des Heiligen Martin mit Mantel auf dem Pferd in gedämpfter Farbigkeit zeigt.
Künstler/in
Eduard Bargheer* 25.12.1901 (Hamburg)-Finkenwerder – † 01.07.1979 Hamburg-Blankenese
Eduard Bargheer wurde am 25. Dezember 1901 in Hamburg-Finkenwerder geboren. Nach seiner Rückkehr aus dem 1. Weltkrieg begann er 1924 seine Ausbildung mit dem Besuch an der Kunstschule von Gerda Koppel in Hamburg. Zu den Lehrern des Autodidakten gehörten u.a. auch Friedrich Ahlers-Hestermann (1883-1973), Mitbegründer der Hamburger Sezession und der Maler Paul Kayser (1869-1942). Ab 1924 selbstständig arbeitend und ab 1928 mit eigenem Atelier, bestand seine Fortbildung in intensiven mehrfachen Arbeitsreisen nach Italien, Frankreich, Holland, Belgien, Dänemark und England. Bei diesen Reisen wurde er ab 1927 von der Malerin Gretchen Wohlwill (1878-1962), seiner lebenslang kollegialen Freundin, begleitet. Ab 1928 wurde der expressionistische Maler und Grafiker durch ihre Fürsprache Mitglied der Hamburger Sezession, die allerdings 1933 von den Nationalsozialisten aufgelöst wurde. 1933-1939 lebte er im Exil in Ischia Italien, kehrte 1954 nach Hamburg zurück und war Teilnehmer Biennale in Venedig (1948) sowie der documenta I (1955) und documenta II (1959). 1957/58 hatte er eine Gastprofessur an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg sowie 1963-1965 eine Professur an der Hochschule der Künste Berlin. Sein erhaltenes Wohnhaus in Blankenese und das posthum 2017 errichtete Bargheer-Museum im Jenisch Park präsentieren wichtige Gemälde und Grafiken. Eduard Bargheer starb am 1. Juli 1979 in Hamburg-Blankenese.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kunst@SH
Literatur: AKL, Band 7, 1993.
Die Kirche
St. Martin
Herrenstraße 23, 24768 Rendsburg (RD)
Die Kirche St. Martin in Rendsburg wurde 1967 durch den Architekten Karlheinz Bargholz mit einem zeltartig weit heruntergezogenem Schalendach errichtet gilt als Musterbeispiel für den modernen Kirchenbau in den 1960er Jahren. Der Altar steht frei in einem schlichten Altarraum. Unterhalb der Decke befindet sich ein umlaufendes Fensterband.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia
Erzbistum Hamburg Pfarrei Sankt Ansgar Rendsburg, St. Martin
Routenplaner: 54.3011, 9.66959
Fotos: Jan Petersen / Kunst@SH, 2020