Beschreibung

An der linken Nordwand der Kirche St. Laurentius in Sterup befinden sich drei bleiverglaste und reich verzierte Buntglasfenster von Ferdinand Müller. Das große linke Fenster von 1901 zeigt Jesus und den sinkenden Petrus, erstellt nach dem Bild „Herr, hilf mir“ des Malers Gustav H. Richter, * 1823 Berlin – † 1884 Berlin. Die beiden kleineren Fenster rechts daneben von 1908 zeigen den Reformator Martin Luther sowie den Heiligen Paulus mit Buch und Schwert.

Werkstatt: Ferdinand Müller, Quedlinburg


Künstler/in

Ferdinand Müller
* 17.09.1848 in Quedlinburg – † 21.12.1916 in Quedlinburg

Ferdinand Müller wurde am 17. September 1848 in Quedlinburg geboren. Ab 1860 absolvierte er eine dreijährige Lehre zum Glaser. Als Handwerksgeselle auf Wanderschaft bereiste er die Schweiz, Italien und Süddeutschland. 1876 eröffnete er in Quedlinburg eine Kunst- und Bauglaserei mit Bildereinrahmung und gliederte kurz darauf eine Glasmalerei an. Die Kunstanstalt für Glasmalerei Ferdinand Müller zählte im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert zu den bedeutendsten evangelischen Glasmalereiwerkstätten und führte auch Arbeiten für Schweden, Nordamerika, Südafrika, Palästina, Indien, Jordanien und Indonesien aus. Nach dem Tod Ferdinand Müllers im Jahr 1916 übernahmen die Söhne Walther (1883–1966) und Erwin (1890–1960) das Unternehmen. Walther Müller verkaufte das Unternehmen 1965 an die Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle Burg Giebichenstein in Halle (Saale). Man errichtete hier eine Außenstelle für Glasmalerei und bildete bis zum Jahr 1990 Studenten im Studiengang Glasgestaltung aus. Ferdinand Müller starb am 21. Dezember 1916 in Quedlinburg.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Literatur: Frank Laska, Die Glasmalereianstalt Ferdinand Müller in Quedlinburg von ihrer Gründung bis zum Jahr 1914, Diss. Univ. Halle (Saale), Quedlinburg, 2009.


Die Kirche

St. Laurentius
Kappelner Straße 9, 24996 Sterup (SL)

Die Kirche St. Laurentius in Sterup wurde im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts als einschiffiger, flachgedeckter Backsteinbau errichtet. Im 15. Jahrhundert fand eine Verlängerung des Kirchenschiffs nach Westen statt, auch der rechteckige Chor stammt vermutlich aus dieser Zeit. 1887/88 entstand der 52 Meter hohe Backsteinturm. Anfang des 20. Jahrhunderts entstand die neugotische Bleiverglasung.

Weitere Informationen (extern):Website

Nordkirche     Kirchenkreis Schleswig-Flensburg     Kirchengemeinde Nieharde     Sterup, St. Laurentius    


Routenplaner: 54.72975, 9.73795


Fotos: Jan Petersen / Kunst@SH, 2023