Beschreibung

Mitte der 1970er Jahre wurde der Innenraum der Wedeler Kirche (heute Immanuelkirche) vom Architekten Peter Erler modern und ungewöhnlich neu gestaltet. Der Kirchenraum erstrahlt nun in leuchtendem, tiefem Blau. Die runden Deckenleuchten erinnern an Luftblasen. Auch das bronzene Altarkreuz und die beiden Altarfenster links und rechts – alles von Siegfried Assmann gestaltet – weichen vom gewohnten Bild ab. Die Fenster zeigen stilisierte Darstellungen des Oster- und des Pfingstfestes in fließenden Formen und Farben.


Künstler/in

Siegfried Assmann
* 01.02.1925 in Kirchplatz, Provinz Posen – † 07.06.2021 in Hamburg

Siegfried Johann Assmann wurde am 1. Februar 1925 in Kirchplatz in der Provinz Posen geboren. Er studierte ab 1947 an der Landeskunstschule in Hamburg bei Theo Ortner (dessen Meisterklasse er später absolvierte), Willi Breest und Alfred Mahlau und begann seine künstlerische Karriere 1951. Schnell machte er sich einen Namen als Glasmaler für Kirchenfenster. Zusätzliche Aufträge zu kirchlichen Ausbauten u.a. auch mit Mahnmalen, Reliefs und Interieur ab den 1960er Jahren brachten ihn zur Bildhauerei. Dem Ehrenmal in Gudendorf/Dithmarschen folgten Mahnmale in Husum, Heide und Geesthacht sowie zahlreiche Bronzen für öffentliche und privat Bauten. Bei dem Bau seiner Segelyacht in GFK (glasfaser-verstärkter Kunststoff) kam ihm die Idee der Synthese aus Malerei und Bildhauerei. Ungewöhnliche, farbige Skulpturen entstanden in dem damals bewunderten neuen Material. In seiner Tätigkeit im Bereich der Plastik schuf er mehr als 1.000 Arbeiten mit figürlichen Mensch- oder Tier-Motiven sowie Arrangements von farbigen Kirchenfenstern in Schleswig-Holstein und Hamburg. Als ein Höhepunkt in seinem Werk gilt die umfangreiche Raumgestaltung im Kloster Nütschau. Siegfried Assmann lebte und arbeitete viele Jahre in Großhansdorf. Er starb am 7. Juni 2021 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kunst@SH

Literatur: Hans Jürss, Siegfried Assmann 1951-1981, Hrsg. Daimler-Benz Aktiengesellschaft, Stuttgart, o. J. Allgemeines Künstler-Lexikon (AKL), Band 5, 1992. Joachim Wergin, Über den Bildhauer Siegfried Assmann, in: Jahrbuch für den Kreis Stormarn 2016, Großhansdorf 2015, Seiten 195-202. Maike Bruhns, Assmann, Siegfried J., in: Der neue Rump. Lexikon der Bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Neumünster 2013. Joachim Wergin, Der Bildhauer Siegfried Assmann ist gestorben, in: Jahrbuch für den Kreis Stormarn 2022, Großhansdorf 2021, Seiten 203-204. Franklin Kopitzsch und Dirk Brietzke, Hamburgische Biografie : Personenlexikon, Band 8, Göttingen 2023.


Die Kirche

Immanuelkirche am Roland
Kirchenstraße 1a, 22880 Wedel (PI)

Die Immanuelkirche am Roland in Wedel wurde 1949–50 als Ersatz für den zerstörten Vorgänger errichtet. 1974–75 wurde der Innenraum vom Architekten Peter Erler in leuchtendem Blau gestaltet. Den Namen Immanuelkirche trägt sie seit 2013.


Weitere Informationen (extern):Website

Nordkirche     Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein     Kirchengemeinde Wedel     Wedel, Immanuelkirche am Roland    


Routenplaner: 53.58469, 9.69848


Fotos: Jan Petersen / Kunst@SH, 2021