Beschreibung

Das Fenster von Gottfried Heinersdorff an der Westseite der Nordkapelle (Krieger-Gedächtniskapelle) wurde während des Zweiten Weltkriegs nicht zerstört. Es ist weitgehend farblos gestaltet und zeigt vier Figuren: Mit einem Kind im linken Arm steht Christus aufrecht und hebt die rechte Hand zum Segen. Seitlich von ihm sitzen trauernd eine Frau und ein Mann, offenbar die Eltern des Kindes.

Werkstatt: Vereinigte Werkstätten für Mosaik und Glasmalerei Puhl & Wagner – Gottfried Heinersdorff, Berlin


Künstler/in

Gottfried Heinersdorff
* 09.03.1883 Berlin – † 24.10.1941 in Mouleydier/Frankreich

Gottfried Heinersdorff wurde am 9. März 1883 in Berlin geboren. Bereits sein Vater Paul Gerhard Heinersdorff (* 1844, † 1900) eröffnete 1875 eine Glaskunstwerkstatt mit Kunsthandel, welche seinerzeit eine der führenden Glasmalereiwerkstätten des Landes wurde. Nach dem Tode des Vaters übernahm Gottfried Heinersdorff im Alter von 17 Jahren die Leitung des Unternehmens. Er befasste sich zunächst mit der Glasmaltechnik der Gotik und wurde 1907 Gründungsmitglied der kunstgewerblichen Reformbewegung Deutscher Werkbund. Rasch galt er als einer der besten und innovativsten Glaskünstler Deutschlands. 1913 unternahm er mit Jan Thorn Prikker eine Studienreise nach Frankreich. 1914 fusionierte Heinersdorffs Kunstanstalt für Glasmalerei, Bleiverglasungen und Glasmosaik mit dem wesentlich größeren Berliner Konkurrenten Deutsche Glasmosaikanstalt Puhl & Wagner zur Vereinigte Werkstätten für Mosaik und Glasmalerei Puhl & Wagner, Gottfried Heinersdorff. Heinersdorff war nicht nur Teilhaber, sondern auch künstlerischer Leiter und Finanzdirektor des zusammengeschlossenen Unternehmens. 1918 fusionierte das Unternehmen mit der Königlich Bayerischen Hofmosaik-Kunstanstalt, Prof. Theodor Rauecker. Unter den Nationalsozialisten wurde ihm auf Dauer verboten, sich im Glasmosaik- und Glasmalereigewerbe zu betätigen. Er suchte in Frankreich Asyl. Gottfried Heinersdorff starb am 24. Oktober 1941 in Mouleydier, Frankreich.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Literatur: AKL, Band 71, 2011.


Die Kirche

Marienkirche
Große Straße 58, 24937 Flensburg-Altstadt (FL)

Die St. Marienkirche in Flensburg wurde erstmals 1284 erwähnt, nachdem es bereits im 12. Jahrhundert einen Vorgängerbau gab. Errichtet wurde eine dreischiffige Hallenkirche als Backsteinbau in gotischem Stil. Im Laufe der Zeit erfuhr sie immer wieder Umbauten und Erweiterungen. Den zweiten Weltkrieg überstand die Kirche unbeschädigt, doch wurden 1945 einige der Fenster bei einer Munitionsexplosion zerstört. Die Flensburger Malerin Käte Lassen entwarf sechs neue Fenster, die zwischen 1948 und 1956 angefertigt wurden. Zusätzliche Fenster schuf 1960–61 der Glasmaler Hans Gottfried von Stockhausen.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Nordkirche     Kirchenkreis Schleswig-Flensburg     Kirchengemeinde St. Marien zu Flensburg     Flensburg-Altstadt, Marienkirche    


Routenplaner: 54.78987, 9.4321


Fotos: Jan Petersen / Kunst@SH, 2020