Beschreibung

An der hinteren Westwand der Kirche St. Theresien in Altona befindet sich die zweiflügelige Glastür zu einer Kapelle. Hierfür erstellte Tatiana Ahlers Hestermann ein ungegenständliches Bild, das an einen stilisierten Vogel erinnert. Die Tür bestellt aus mattem und klarem Glas in weiß, hellgrau, hellblau und ocker. Als horizontalen Kontrapunkt zur aufstrebenden Bewegung des Bildes sind zwei kleinteilige, farbige Bänder eingearbeitet.

Im Gang zum Gemeinderaum der Kirche befindet sich ein vierteiliges Fenster mit Rundbögen, das von hinten beleuchtet ist. Vermutlich wurde es ebenfalls von der Künstlerin erstellt.


Künstler/in

Tatiana Ahlers-Hestermann
* 28.03.1919 in Hamburg – † 30.01.2000 in Hamburg

Tatiana Ahlers-Hestermann wurde am 28. März 1919 in Hamburg als Tochter eines deutsch-russischen Künstlerehepaares geboren. In der Zeit des Nationalsozialismus war die Familie starken Repressionen ausgesetzt. 1937-38 studierte sie Textilkunst an der Kölner Werkschule bei Agnes Renard. Anschließend folgte ein einjähriges Studium der Textilkunst an der Akademie für Angewandte Kunst in München bei Else Jaskolla. 1939 zog sie wieder zu den Eltern, die nun in Berlin lebten. Zwischen 1939 und 1942 besuchte sie die Mal- und Zeichenklassen im Abendunterricht an der Berliner Reimann-Schule. Bereits in den 1940er Jahren arbeitete sie an ersten Aufträgen der Textilkunst. 1945 floh sie mit ihrer Mutter aus Berlin nach Worpswede zu der Bildhauerin Clara Rilke-Westhoff. 1947 folgte sie ihrem Vater nach Hamburg, wo die ersten Jahre für sie wirtschaftlich und künstlerisch schwierig waren. In den 1960er Jahren schuf sie zahlreiche kirchliche Antependien und sie begann Glasfenster für Kirchen zu gestalten. Ein großes Projekt waren 1966 die Glasfenster für die Kapelle des deutschen Soldatenfriedhofes in Bastia auf Korsika. Sie schuf zahlreiche Mosaike für Kunst-am-Bau-Aufträge, arbeitete aber auch weiterhin im textilen Sektor. Tatiana Ahlers-Hestermann starb am 30. Januar 2000 in Hamburg. Der Nachlass befindet sich im Besitz des Hamburger Forum für Künstlernachlässe.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia Kunst@SH

Literatur: AKL, Band 1 1992. Jens Hauswedell (Hrsg.), Tatiana Ahlers-Hestermann: Künstlerin in Hamburg, Berlin 2003. Karin v. Behr, Ahlers-Hestermann, Tatiana. in: Franklin Kopitzsch und Dirk Brietzke, Hamburgische Biografie : Personenlexikon, Hamburg 2003. Maike Bruhns, Ahlers-Hestermann, Tatiana. in: Der neue Rump. Lexikon der Bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Neumünster 2013.


Die Kirche

St. Theresien
Dohrnweg 8a, 22767 Hamburg-Altona-Altstadt (HH)

Die Kirche St. Theresien in Altona-Altstadt wurde 1937–38 durch den Architekten Johann Kamps errichtet. Die bestehenden Fenster von Heinrich Kamps wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Nach dem Krieg entwarf der Künstler neue Fenster. Nachdem 1962 durch einen Sturm das Rundfenster auf der Westseite zerstört wurde, wurden sämtliche Fenster bis auf eines erneuert. 1986 wurden Gemeinderäume angebaut.

Weitere Informationen (extern):Website

Erzbistum Hamburg     Pfarrei St. Ansgar Hamburg     Hamburg-Altona-Altstadt, St. Theresien    


Routenplaner: 53.559, 9.95646


Fotos: Jan Petersen / Kunst@SH, 2023