Beschreibung

Im Chorraum der Hauptkirche St. Petri befinden sich fünf große Fenster, wovon die linken vier Fenster (nII, nI, I und sI) von Claus Wallner entworfen worden sind. Dargestellt sind die Themen »Altes Testament«, »Weihnachten«, »Ostern«, »Pfingsten« als Mischung von Schriftzeichen und Symbolen.

Linkes Fenster von unten nach oben (»Altes Testament«: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde [1. Mose 1, 1]. „Wem ich gnädig bin, bin ich gnädig“ [2. Mose 33, 19]. „Denn Du bist Erde und sollst zu Erde werden“ [1. Mose 3, 19]. »MOSE«, »WEM ICH GNÄDIG BIN, BIN ICH GNÄDIG«, »DENN DU BIST ERDE UND SOLLST ZU ERDE WERDEN«, »ADAM«, »EVA« (mit dem Garten Eden, Tieren, Mond und Sternen), »AM ANFANG« (schuf Gott), »HIMMEL« (und Erde) und oben abschließend »GOTT«. Symbole: Löwe, Halbmond mit drei Sternen, Tauben, Lamm, Fische, Apfelbaum, Schlange, Flammenschwert, Arche Noah, Zehn Gebote.

Halblinkes Fenster von unten nach oben (»Weihnachten«: „Siehe, das ist Gottes Lamm“ [Joh 1, 29]. (Hochzeit zu) »KANA«, »SIEHE«, »DAS IST«, »GOTTES«, »LAMM«, »Taube«, »Christusmonogramm Chi und Rho«, »MARIA« (mit Taube), »BETHLE«, »HEM« und oben abschließend »A« (für Anfang). Symbole: Geflügelter Engel, geflügelter Löwe, Stern von Bethlehem, drei Kronen der Heiligen drei Könige, Stall, Fische, Kreuz.

Mittleres Fenster von unten nach oben: »Ostern« (Einzug in) »JERUSALEM«, (Hahn als Zeichen der Verleugnung durch) »PETRUS«, (Verurteilung durch) »PILATUS«, »JOHANNES«, »MARIA« (am Kreuz), »Lamm«, »INRI« und oben abschließend »SOLI DEO GLORIA«. Symbole: Christusmonogramm Chi und Rho, INRI, Lamm, Leiter, Lanze, Essigschwamm, Zange, drei Nägel, Geißel, Hemd, drei Würfel, Dornenkrone, (Abendmahls?)Kanne, Distel (?), Weintrauben, Kornähren.

Halbrechtes Fenster von unten nach oben (»Pfingsten«: „Ihr aber sollt mit dem Heiligen Geist getauft werden.[Apg 1, 5] Darum ist mein Herz fröhlich und meine Zunge freuet sich.“ [Apg 2, 26]). »DARUM IST«, »MEIN HERZ«, »FRÖHLICH UND«, »MEINE«, »ZUNGE«, »FREUET SICH«, »IHR ABER«, »SOLLT MIT DEM«, »HEILIGEN«, »GEIST«, »GETAUFT WERDEN« und oben abschließend mit den Symbolen für »Auferstanden Herr« und »Omega« (Ende). Symbole: Geflügelter Stier, geflügelter Adler, zwei Engel mit gekreuzten Armen und Beinen, Fischnetz mit Fischen, Kreuz, die Apostel werden vom Heiligen Geist erfüllt.

Werkstatt: Claus Wallner in Zusammenarbeit mit Gebr. Kuball, Hamburg

 


Künstler/in

Claus Wallner
* 04.07.1926 in Berlin – † 29.07.1979 in Hamburg

Claus Wallner wurde am 4. Juli 1926 in Berlin geboren. Beginnend mit einem Malunterricht bei Otto Freytag 1940–42, startete er als Bühnenmaler und Maler in Süddeutschland, bevor er 1948–51 an der Landeskunstschule in Hamburg (heute Hochschule für Bildende Künste) bei Theo Ortner studierte. Nach dem Kriegsdienst 1943–48 intensivierte er als freier Maler seine Glasmalerei in den Glaswerkstätten in Süddeutschland und Frankreich. Seit 1952 unterhielt er ein eigenes Atelier in Hamburg und erhielt dort Aufträge für öffentliche Gebäude und Kirchen für Glasfenster, Mosaike, Deckenmalereien, Reliefs und Plastiken. Dies geschah immer häufiger in Zusammenarbeit mit der Bildhauerin Ursula Querner, die er 1953 heiratete. Gemeinsame Studienreisen 1952–60 nach Griechenland, Frankreich und Italien führten sie 1961 zu ihrem Sommeratelier auf eine kleine Insel vor Ponza (Italien). 1965–82 stellte er in Einzel- und Gruppenausstellungen aus. Etliche seiner Werke finden sich in öffentlichen Kunstsammlungen und Museen. Ab 1970 erweiterte er sein Repertoire um Bildhauerei und Keramiken und konnte so, in der Vielfallt der von ihm insgesamt beherrschten Techniken, Aufträge wie die Glasfenster des Ulmer Münsters, der St. Petrikirche in Hamburg und der Stiftskirche in Bad Gandersheim sowie in Soest, Recklinghausen, Gießen, Ulm und in der Trinitatiskirche in Hannover-Misburg ausführen. Claus Waller starb am 29. Juli 1979 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia Kunst@SH

Literatur: Maike Bruhns, Wallner, Claus, in: Der neue Rump. Lexikon der Bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Neumünster 2013.


Die Kirche

Hauptkirche St. Petri
Bei der Petrikirche 2, 20095 Hamburg-Altstadt (HH)

St. Petri wurde vermutlich Anfang des 11. Jahrhunderts gegründet und ist die älteste noch bestehende Kirche in Hamburg. Anfang des 14. Jahrhunderts begann der Bau einer dreischiffigen gotischen Hallenkirche. Gegen 1418 waren die wesentlichen Erweiterungsbauten eines zweiten südlichen Seitenschiffes abgeschlossen. 1842 fiel die Kirche dem Großen Brand zum Opfer und wurde in den folgenden Jahren mit einigen Änderungen wieder aufgebaut. Mit vergleichsweise geringen Beschädigungen überstand die Kirche den zweiten Weltkrieg.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Nordkirche     Kirchenkreis Hamburg-Ost     Hamburg-Altstadt, Hauptkirche St. Petri    


Routenplaner: 53.55037, 9.99675


Fotos: Jan Petersen / Kunst@SH, 2021

(Montage)