Beschreibung

Für die Altarwand der Dankeskirche gestaltete Hans-Gottfried von Stockhausen 1997 anlässlich des 100. Kirchweihfestes das farbkräftige Osterfenster. Es besteht aus drei schmalen, spitzbögigen Elementen, sowie darüber einem großen Rundfenster. Die ursprüngliche Version des Osterfensters wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, woraufhin das Fenster lange Zeit zugemauert war.

Das Fenster zeigt die Osterszene, in der die drei Frauen (rechts) zum Grab Christi kommen, um dem Leichnam die Salbung zu geben. Doch sie treffen auf ein leeres Grab und auf Engel (links), die ihnen von der Auferstehung berichten. Zu sehen sind noch die Leichentücher, in die man den Toten gelegt hatte. Im mittleren Fenster ist eine aufstrebende Bewegung hin zum großen Rundfenster zu sehen, wo üppige Blüten das neue Leben zeigen.

Werkstatt: Glasmalerei Saile, Stuttgart


Künstler/in

Hans Gottfried von Stockhausen
* 12.05.1920 Trendelburg bei Kassel – † 08.01.2010 in Remshalten-Buoch

Hans Gottfried von Stockhausen wurde am 12. Mai 1920 auf der Trendelburg bei Kassel geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg und anschließender Gefangenschaft studierte er 1947–51 Glasmalerei und Mosaik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Professor Rudolf Yelin, und Freie Grafik und Illustration bei Professor Hans Meid. Ab 1951 arbeitete er freiberuflich als Glasmaler und Maler. 1954–57 hatte er einen Lehrauftrag für Naturzeichnen an der Stuttgarter Akademie der bildenden Künste. 1969 wurde er Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, wo er 1970–85 Leiter des Lehrstuhls für Glasgestaltung war. 1975–95 war er Mitglied im Denkmalrat des Regierungspräsidiums Stuttgart. 1980 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Weitere Auszeichnungen folgten, darunter 2004 als Ehrensenator der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Zwischen 1986 und 1990 hatte er Lehraufträge in den USA und dem Vereinigten Königreich. Die Schwerpunkte seiner Arbeit waren Glasmalerei in der Architektur und als Einzelscheibe, Malerei und Zeichnung, Druckgraphik und Holzschnitt. Bekannt wurde er vor allem durch seine über 500 Kirchenfenster und architekturgebundenen Arbeiten im In- und Ausland. Hans Gottfried von Stockhausen starb am 8. Januar 2010 in Remshalden-Buoch.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kunst@SH

Literatur: Anne-Catherine Krüger, Stockhausen, Hans Gottfried von, in: Der neue Rump. Lexikon der Bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Neumünster 2013. Laura Wanckel, Malen mit Licht : Die Fenster der Hamburger St. Katharinen-Kirche von Hans Gottfried von Stockhausen, wissenschaftliche Hausarbeit zur Erlangung des akademischen Grades einer Magistra Artium der Universität Hamburg, Hamburg 2011. AKL, Band 106, 2020.


Die Kirche

Dankeskirche
Grimmstraße 39, 24159 Kiel-Holtenau (KI)

Die Dankeskirche in Kiel-Holtenau wurde 1896–97 durch den Architekten Ernst Friedrich Heinrich Ehrhardt und den Regierungsbaumeister Lebrecht von Winterfeld erbaut. Sie entstand kurz nach der Fertigstellung des Kaiser-Wilhelm-Kanals (heute Nord-Ostsee-Kanal), dessen nördliche Schleusenkammer sich in unmittelbarer Nähe befindet. Die Kirche ist ein neugotischer und nach Osten gerichter Bau. 1935 wurde der ursprünglich 52 Meter hohe Turm auf 26 Meter verkürzt, da er sich in der Einflugschneise der nördlich der Kirche errichteten Flugplatzes befand. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Kirche weitgehend unversehrt, doch wurde das Altarfenster zerstört.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Nordkirche     Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde     Kompass-Kirchengemeinde an der Kieler Förde     Kiel-Holtenau, Dankeskirche    


Routenplaner: 54.37148, 10.1507


Fotos: Jan Petersen / Kunst@SH, 2021

Jan Petersen / Kunst@SH