Beschreibung

Für die Maria-Madgalenen-Kirche in Kiel gestaltete Hans-Gottfried von Stockhausen die Fenster für das Querschiff. Auf beiden Seiten befinden sich jeweils vier schmale Spitzbogenfenster und darüber drei große Rundfenster. Die Fenster an der Südwand thematisieren die Gleichnisse Jesu, die Fenster der Nordwand die Schöpfung. Die Farbigkeit ist deutlich dezenter als bei den fünf Chorfenstern und zeigt überwiegend helle Töne in Gelb und Grün, eingefasst von blauen Rändern.

Werkstatt: Glasmalerei Saile, Stuttgart, mit mundgeblasenem Glas von der Glashütte Lamberts Waldsassen GmbH, Waldsassen

Südfenster – links (von oben)
Kluge und törichte Jungfrauen, Mzt 25, 1-13 / Gleichnis vom unfruchtbaren Feigenbaum, Lk 13, 6-9
Gleichnis von Schafen und Böcken, Mt 25, 31-46 / Gleichnis vom Schatz im Acker, Mt 13, 44
Gleichnis vom verlorenen Sohn, Lk 15, 11-32 / Gleichnis vom verloreren Schaf, Lk 15, 4-7
Gleichnis vom verloreren Groschen, Lk 15, 8-12 / Gleichnis vom barmherzigen Samariter, Lk 10, 25-37
Gleichnis von der Perle, Mt 13, 45 / Gleichnis vom guten und vom bösen Samen, Mt 13, 24-30

Südfenster – rechts (von oben)
Gleichnis vom Sauerteig, Mt 13,33 / Von den zwei Wegen, Mt 7, 13-14
Gleichnis vom Senfkorn, Mt 13, 31-32 / Vom Salz der Erde, Mt 5, 14-15
Gleichnis vom vierfachen Ackerfeld, Mt 13, 3-9 / Gleichnis vom reichen Kornbauer, Lk 12, 16-21
Gleichnis vom Fischernetz, Mt 13, 47-50 / Vom Baum und seinen Früchten, Mt 7, 16-20
Gleichnis vom guten Hirten, Joh 10, 12-18 / Parabel von der Henne, Lk 13, 2

Nordfenster – links (von oben)
Gen 1, 20-23: Es erregte sich das Wasser mit lebenden und lebendigen Tieren und erfüllet das Wasser …
Gen 1, 14-19: Und Gott machte zwei große Lichter
Gen 1, 9-13: Nannte das Trockene Erde und die Sammlung der Wasser nannte er Meere. / Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut.
Gen 1, 6-8: Und schied das Wasser unter der Feste
Gen 1, 1-5: Und die Erde war wüst und leer
Gen 1, 1.31: Und schuf Gott Himmel und Erde

Nordfenster – rechts (von oben)
5. Tag: Und Gevögel fliege auf… / Und mehret Euch …
4. Tag: Die da scheiden Tag und Nacht …
3. Tag: Fruchtbare Bäume … / Und habe bei sich seinen eigenen Samen
2. Tag: Von dem Wasser über der Feste
1. Tag: Und Gott schied das Licht von der Finsternis
Und Gott sah an alles was er gemacht hatte


Künstler/in

Hans Gottfried von Stockhausen
* 12.05.1920 Trendelburg bei Kassel – † 08.01.2010 in Remshalten-Buoch

Hans Gottfried von Stockhausen wurde am 12. Mai 1920 auf der Trendelburg bei Kassel geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg und anschließender Gefangenschaft studierte er 1947–51 Glasmalerei und Mosaik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Professor Rudolf Yelin, und Freie Grafik und Illustration bei Professor Hans Meid. Ab 1951 arbeitete er freiberuflich als Glasmaler und Maler. 1954–57 hatte er einen Lehrauftrag für Naturzeichnen an der Stuttgarter Akademie der bildenden Künste. 1969 wurde er Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, wo er 1970–85 Leiter des Lehrstuhls für Glasgestaltung war. 1975–95 war er Mitglied im Denkmalrat des Regierungspräsidiums Stuttgart. 1980 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Weitere Auszeichnungen folgten, darunter 2004 als Ehrensenator der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Zwischen 1986 und 1990 hatte er Lehraufträge in den USA und dem Vereinigten Königreich. Die Schwerpunkte seiner Arbeit waren Glasmalerei in der Architektur und als Einzelscheibe, Malerei und Zeichnung, Druckgraphik und Holzschnitt. Bekannt wurde er vor allem durch seine über 500 Kirchenfenster und architekturgebundenen Arbeiten im In- und Ausland. Hans Gottfried von Stockhausen starb am 8. Januar 2010 in Remshalden-Buoch.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kunst@SH

Literatur: Anne-Catherine Krüger, Stockhausen, Hans Gottfried von, in: Der neue Rump. Lexikon der Bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Neumünster 2013. Laura Wanckel, Malen mit Licht : Die Fenster der Hamburger St. Katharinen-Kirche von Hans Gottfried von Stockhausen, wissenschaftliche Hausarbeit zur Erlangung des akademischen Grades einer Magistra Artium der Universität Hamburg, Hamburg 2011. AKL, Band 106, 2020.


Die Kirche

Maria-Magdalenen-Kirche
Im Dorfe, 24146 Kiel-Elmschenhagen (KI)

Die Maria-Magdalenen-Kirche in Kiel wurde 1865–66 nach einem Entwurf des Kieler Stadtbaumeisters Gustav Ludolf Martens im neugotischen Stil als Ersatz für einen Vorgängerbau errichtet. Sie hat einen 56 Meter hohen Turm. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie stark beschädigt. Der Altarraum zeigt in den Fensterbildern des Glaskünstlers Hans-Gottfried von Stockhausen biblische Geschichten aus dem Leben Jesu Christi.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Nordkirche     Kirchenkreis Altholstein     Trinitatisgemeinde Kiel     Kiel-Elmschenhagen, Maria-Magdalenen-Kirche    


Routenplaner: 54.29149, 10.17578


Fotos: Jan Petersen / Kunst@SH, 2021