Beschreibung

Für die Kapelle Sophienhof gestaltete Carl Julius Milde diverse Fenster. Auf beiden Seiten des des Altars befinden sich je drei ornamentale Buntglasfenster mit den Symbolen Kelch, Taube und A und Ω sowie Dornenkrone, Pelikan und Kreuz. Auf beiden Seiten im Kirchenschiff befinden sich je drei Rundbogenfenster mit pflanzlichen und geometrischen Ornamenten. Auf der Empore gibt es ein Rundfenster mit der Darstellung eines Engels im Davidstern. Das ursprüngliche Altarfenster ist nicht erhalten.

Werkstatt: Lübecker Glaswerkstätten Berkentien, Lübeck


Künstler/in

Carl Julius Milde
* 16.02.1803 in Hamburg – † 19.11.1875 Lübeck

Carl Julius Milde wurde am 16. Februar 1803 in Hamburg geboren. Er studierte Kunst in Dresden und München und nahm nach 1838 eine Stelle als Zeichenlehrer am Lübecker Katharineum an. Sein besonderes Interesse galt mittelalterlichen Ausstattungsstücken in Kirchen und der Glasmalerei. Mit seiner Sicherung der Kunstschätze des Lübecker Burgklosters legte er den Grundstock zur Sammlung mittelalterlicher Kunst des St.-Annen-Museums. Er war an der Restaurierung der Kirchen von Schlemmin und Semlow in Mecklenburg-Vorpommern beteiligt. In Semlow übernahm er die komplette Neuausmalung inklusive der Glasfenster. Das preußische Kronprinzenpaar Friedrich und Victoria beauftragte ihn mit dem Entwurf und der Ausführung des von ihnen gestifteten 22 Meter hohen Westfensters für den Kölner Dom. Er gilt als einer der herausragenden Glasmaler des 19. Jahrhunderts in Norddeutschland. Carl Julius Milde starb am 19. November 1875 in Lübeck.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Literatur: Suzanne Grosskopf-Knaack, Carl Julius Milde (1803 – 1875), Diss. Hamburg 1988. Imke Lüders, Die Milde-Fenster (1868) in St. Nikolai zu Plön : Kunsthistorische Stellungnahme zum Bestand der ehemaligen Chorfenster in St. Nikolai zu Plön: Bestandsaufnahme und Rekonstruktion, Kiel im Januar 2007. Imke Lüders und Heiko Seidel, Carl Julius Milde und der Fensterschatz aus St. Nikolai in Plön, in: DenkMal!, Zeitschrift für Denkmalpflege in Schleswig-Holstein, Jahrgang 14, Heide 2007, Seiten 49-64. AKL, Band 89, 2016


Die Kirche

Kapelle Sophienhof
Plöner Landstraße 112, 24211 Schellhorn (PLÖ)

Die kleine Kapelle Sophienhof wurde 1873 durch den Rigaer Architekten Heinrich Carl Scheel im byzantinischen Rundbogenstil errichtet, wie er in der russisch-orthodoxen Kirche üblich ist. Der Lübecker Kaufmann Nikolaus Johanssen, Besitzer des Gutes Sophienhof, ließ die Kapelle nach dem Vorbild der ihm über Handelsbeziehungen bekannten russischen Kirchen im Baltikum erbauen. Der Zentralbau ist als Kleeblattchor angelegt, über dem eine Kuppel errichtet wurde. 1962 ging die Kapelle in den Besitz der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Preetz über.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Nordkirche     Kirchenkreis Plön-Segeberg     Kirchengemeinde Preetz     Schellhorn, Kapelle Sophienhof    


Routenplaner: 54.21966, 10.30974


Fotos: Jan Petersen / Kunst@SH, 2021