Beschreibung
In der Apsis der Kirche Zu den heiligen Engeln in Glinde befindet sich ein hohes Fenster von Siegfried Assmann (2016). Es zeigt den Träumenden Jacob unterhalb der Jakobsleiter, die von zwei Engeln gehalten wird. Das Fenster ist überwiegend in den Farben Blau, Weiß und Rot gestaltet.
Zu beiden Seiten des Altars befindet sich je ein Fenster (2019) mit den Darstellungen Mariä Verkündigung durch den Engel Gabriel sowie der drei Frauen am leeren Grab Jesu. Dies waren die letzten Fenster, die Siegfried Assmann im hohen Alter realisierte.
Werkstatt: Hein Derix, Kevelaer
Künstler/in
Siegfried Assmann* 01.02.1925 in Kirchplatz, Provinz Posen – † 07.06.2021 in Hamburg
Siegfried Johann Assmann wurde am 1. Februar 1925 in Kirchplatz in der Provinz Posen geboren. Er studierte ab 1947 an der Landeskunstschule in Hamburg bei Theo Ortner (dessen Meisterklasse er später absolvierte), Willi Breest und Alfred Mahlau und begann seine künstlerische Karriere 1951. Schnell machte er sich einen Namen als Glasmaler für Kirchenfenster. Zusätzliche Aufträge zu kirchlichen Ausbauten u.a. auch mit Mahnmalen, Reliefs und Interieur ab den 1960er Jahren brachten ihn zur Bildhauerei. Dem Ehrenmal in Gudendorf/Dithmarschen folgten Mahnmale in Husum, Heide und Geesthacht sowie zahlreiche Bronzen für öffentliche und privat Bauten. Bei dem Bau seiner Segelyacht in GFK (glasfaser-verstärkter Kunststoff) kam ihm die Idee der Synthese aus Malerei und Bildhauerei. Ungewöhnliche, farbige Skulpturen entstanden in dem damals bewunderten neuen Material. In seiner Tätigkeit im Bereich der Plastik schuf er mehr als 1.000 Arbeiten mit figürlichen Mensch- oder Tier-Motiven sowie Arrangements von farbigen Kirchenfenstern in Schleswig-Holstein und Hamburg. Als ein Höhepunkt in seinem Werk gilt die umfangreiche Raumgestaltung im Kloster Nütschau. Siegfried Assmann lebte und arbeitete viele Jahre in Großhansdorf. Er starb am 7. Juni 2021 in Hamburg.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kunst@SH
Literatur: Hans Jürss, Siegfried Assmann 1951-1981, Hrsg. Daimler-Benz Aktiengesellschaft, Stuttgart, o. J. Allgemeines Künstler-Lexikon (AKL), Band 5, 1992. Joachim Wergin, Über den Bildhauer Siegfried Assmann, in: Jahrbuch für den Kreis Stormarn 2016, Großhansdorf 2015, Seiten 195-202. Maike Bruhns, Assmann, Siegfried J., in: Der neue Rump. Lexikon der Bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Neumünster 2013. Joachim Wergin, Der Bildhauer Siegfried Assmann ist gestorben, in: Jahrbuch für den Kreis Stormarn 2022, Großhansdorf 2021, Seiten 203-204. Franklin Kopitzsch und Dirk Brietzke, Hamburgische Biografie : Personenlexikon, Band 8, Göttingen 2023.
Die Kirche
Zu den heiligen Engeln
Möllner Landstraße 46, 21509 Glinde (OD)
Die Kirche Zu den heiligen Engeln in Glinde wurde 1949–50 durch den Architekten Aloys Dietrich als schlichte Notkirche erbaut. 2015 wurde sie nach einem Entwurf des Architekten Ullrich Hahn grundsaniert und erweitert.
Weitere Informationen (extern):Website
Erzbistum Hamburg Pfarrei Heilige Elisabeth Glinde, Zu den heiligen Engeln
Routenplaner: 53.53972, 10.2053
Fotos: Jan Petersen / Kunst@SH, 2021